Mental Match Play - Tennistraining der ganz besonderen Art

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Mit über 40 könnte man ja meinen, dass man die meisten Trainingsformen in seiner „Tenniskarriere“ schon irgendwie einmal durch hat. Hat man bzw. frau eindeutig nicht! 

Eine Erfahrung der ganz besonderen Art durfte ich kürzlich während einer Turnierreise mit meiner Tochter sammeln. Joe Hauser, Geschäftsführer der European Tennis Academy lud mich abends auf ein sog. MMP-Training ein. 

MMP steht für Mental Match Play und ist ein Self-Coaching-Modell, das einem dabei helfen soll, seine im Tennis ja oft negativen und selbstkritischen Gedanken in eine zielorientierte und positive Richtung zu lenken. In Anlehnung an das Inner Game-Konzept von W. Timothy Gallwey entwickelte der Schweizer Kurt Wiederkehr sein Konzept für den Tennissport, das mittlerweile aber auch im Golf wie auch im Management angewendet wird.

Einschlagen mit 1-2-Schlagen

Als Schwerpunkt der MMP-Trainingsstunde hatte sich Joe für mich 3 MMP-Übungen aus der Lektion „Grundschläge“ ausgesucht. Also begannen wir zuerst einmal mit dem Einschlagen. Das geht beim MMP auch nicht einfach so. Gut, dass man die Naht des Balles anschauen soll, war mir nicht neu. Aber das 1-2-Zählen vor dem Treffen des Balles schon: 1 zählt man, wenn der Ball auf der eigenen Seite aufspringt, zwei im Treffpunkt. So kamen wir recht schnell in einen unglaublich sicheren Schlagrhythmus.

Mit Sportkopfhörern und ruhiger Musik zum kontrollierterem Spiel

Nachdem das gut geklappt hat, bekam ich einen Sportkopfhörer aufgesetzt, einen Sender an die Hose geklipst und dann ging schon die erste Übung mit Musik zum Thema „Ball anschauen“ an. Dabei wird ruhige, leicht esoterisch angehauchte Musik gemixt mit Textankern gekoppelt, d.h. es wird immer mal wieder gesagt „Schaue den Ball an“. Währenddessen spielten wir weiter Tennis – solange, bis über das Headset ein sog. Reset zur Erholung und Konzentration vorgibt.

Die zwei weiteren Übungsformen funktionierten nach demselben Prinzip: das Ausatmen beim Treffen des Balles wurde musikalisch untermalt und immer wieder mit einem Anker „Schaue dem Ball nach“ verstärkt. Witzig war, dass ich mit zunehmender Dauer der Übung völlig auf mich und das vorgegebene Ziel (Ausatmen beim Treffpunkt) fokussiert war und mein Gegenüber Joe für immer schemenhafter erkennbar war.

Grundsätzlich gibt es innerhalb des MMP-Trainings 5 Lektionen: Grundschläge, Volley und Aufschlag, Sicherheit im Spiel, Schlagtraining und Wettkampf-Vorbereitung. Pro Lektion gibt es 6-8- Übungen, die sowohl technikorientiert sind als auch den Schwerpunkt auf das Mentale lenken. Während des MMP-Trainings werden diese Lektionen je nach gebuchtem Trainingsprogramm absolviert. Alternativ kann man sich eine iTunes-App downloaden und mit einem Sportkopfhörer sich selbst trainieren. Ich werde über die App die Übungen auf alle Fälle zuhause in das Training mit den Kids einbauen und schauen, wie die Kinder darauf reagieren.

Weitere Informationen und Trainingsmaterial

Wenn ihr auch neugierig auf das MMP-Training geworden seid, könnt ihr euch entweder auch die APP downloaden. Oder aber ihr schaut einmal bei der European Tennis Academy vorbei, die in unterschiedlichen Tennis-Destinationen entsprechende Kurse anbietet. Ich selbst habe meine MMP-Schnupperstunde im Tennishotel Scesaplana in Brand absolviert – das Hotel kann ich euch wärmstens empfehlen.

Informationen zum MMP-Trainingsprogramm und zu Trainingskursen: www.tennis-academy.com

Zum App-Download

 

Update: Wir haben mit Joe Hauser, Geschäftsführer der European Tennis Academy ein Interview zum Thema MMP geführt. Eine Zusammenfassung findet ihr auf unserem Tennistraveller

zum Interview 

 

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