Das Kind, sein Talent und Charakter im Mittelpunkt - wichtige Themen für uns Tenniseltern

FragdenCoach-Teil2

"Talent wird total überbewertet" sagt unser Experte - dafür sind bestimmte Charaktereigenschaften bei einem Kind ganz entscheidend dafür, wie seine bzw. ihr "Tenniskarriere" verläuft. Diese Themen standen neben Userfragen in unseren zweiten Folge der Live-Interviewserie "Frag DEN COACH"  zum Thema "Tenniseltern" mit Stephan Medem im Fokus.

Was macht denn ein Tennistalent aus und wird Talent einfach überbewertet?

Was Talent per se bedeutet, kann jeder im Duden nachlesen. In Bezug auf unsere "Tenniskinder" ist der Begriff vielschichtig, da unser Sport es einfach ist. Grundsätzlich wird nach Meinung von Steph Talent einfach überbewertet. Harte und ausdauernde "Arbeit" auf und neben dem Platz sind oftmals viel wichtiger. Talent muss auf die unterschiedlichen Aspekte im Tennis heruntergebrochen werden.

Zwar bringen viele Kinder zum Beispiel von Haus aus eine überdurchschnittliche Schnelligkeit mit, die auch im tennis zu frühen Erfolgen führen kann. Schnelligkeit lässt sich aber auch "antrainieren". Ob das im selben Maße für den "Touch", das Händchen gilt. Auf alle Fälle sind viele Dinge erlernbar - also keep on training!

Das Erfolgsrezept liegt in vielen Fähigkeiten, die wir Tenniseltern unbedingt vorleben sollten

Disziplin, Zähigkeit,  sind wichtige Eigenschaften, die ein Kind auf einem erfolgreichen Tennisweg mitbringen sollte und wir Tenniseltern sollte diese Disziplin auch im Alltag vorleben. Die Disziplin sollte aber genauso von dem Trainer des Kindes eingefordert werden. Wie diszipliniert der Tennisalltag tatsächlich "gelebt" wird, lässt sich wunderbar über ein Trainingstagebuch festhalten.

Hier gibt es beispielsweise das sehr wertige Trainingstagebuch von Mike Diehl, indem es pro Tag schon einige vorgefertigte Kategorien gibt, die das Kind einfach und auch recht fix ausfüllen kann. Es geht aber auch ein schön gebundenes Büchlein blanko. 

Wie kann die mentale Stärke meines Kindes verbessert werden?

Zur ersten Userfrage: "ich erkenne immer schon am Gesichtsausdruck meines Kindes, wenn die "Abwärtsspirale" beginnt und das obwohl er in Führung ist. Ein typisches Beispiel  - das Match kann nicht "zugemacht" werden. Stattdessen kippt das Spiel, der Gesichtsausdruck, die Körperhaltung verändern sich und das Spiel geht verloren.

Eine 0-8-15-Lösung gibt es für solche Fälle nicht - jedes Kind hat seine Eigenheiten, seine ganz individuelle Persönlichkeit, die es bei einem Mentalcoaching zu berücksichtigen gilt. Bei einem solchen Mentalcoaching werden "Anker", Trigger bzw. Rituale erarbeitet, die dem Kind dabei helfen sollen, negative Gedanken und Abwärtsspiralen bestenfalls zu vermeiden. Sicher ein langer Weg, der aber Erfolg verspricht.

Wie kann ich meinem Kind die Nervosität und die damit negativen, lähmenden Gedanken nehmen?

Vorneweg: Nervosität ist grundsätzlich gar nichts Negatives, sondern etwas Positives - sie aktiviert die Kinder, macht sie bereit für das Match. Nur gilt es, die Aktivierung so zu steuern, dass sie nicht lähmt, schwere Beine macht. Hier ist es einfach wichtig, den Kinder klarzumachen, dass das eine Spiel, vor dem sich die Nervosität breit macht, nur ein Spiel von ganz vielen auf der langen Tennisreise ist. Das kann auch schon etwas Dapf aus der Sache herausnehmen.

Selbstbewusstsein durch Hypnose stärken?

Eine Mutter fragt nach der Sinnhaftigkeit von Hypnose zur Steigerung des Selbstbewusstseins hin zu einer positiven Grundeinstellung auf dem Platz. Kurzfristig könne das laut Steph tatsächlich helfen. Allein oder als Dauerlösung funktioniert die Hypnose jedoch seiner Meinung nach nicht. Aber einen Versuch ist es als begleitenden Maßnahme aber sicherlich wert.

Wie gehe ich als Verein mit berühmt-berüchtigten Tenniseltern um?

Wer kennt sie von uns nicht - die Tenniseltern, die immer negativ auffallen, über die Vereinsgrenzen bekannt sind wie bunte Hunde und die teilweise ein schlechtes Licht auf den ganzen Verein werfen? Dazu ein ganz klares Statement von Steph: als Verein muss man unsportlichem Verhalten deutliche Grenzen setzen und solche Tenniseltern in die Schranken weisen.

Von Regeln für Tenniseltern, die im Verein ausgelegt oder ausgehängt werden, hält unser Coach wenig - sie sind zwar nett, helfen aber nicht wirklich. Unsere Kids müssen lernen, auch unter widrigen Umständen - und das können eben auch mal garstige Tenniseltern sein - auf dem Platz fokussiert zu bleiben. That`s life!

Zwei kleine Tennisweihnachtsgeschenke für eure Kids zum Schluss

Falls ihr noch zwei kleine Weihnachtsgeschenke für eure Tenniskids sucht, mit denen ihr die heute besprochenen Themen etwas unterstützt, hätten wir für euch diese Tipps:

   

Den Teenie-Roman "playGirl" kann absolut auch von Jungs gelesen werden. Sehr kurzweilig! Um was es darin genau geht, könnt ihr gerne kurz in unserer Buchrezension nachlesen. 

Und am 19. Dezember geht es weiter!

Kurz vor Weihnachten am Dienstag, 19. Dezember um 19 Uhr machen wir mit unseren dritten Interview weiter. Ein vorerst letztes Mal zum Thema Tenniseltern. Dann aber mit dem Schwerpunkt Trainings- und Turnierplanung, Anforderungen an den Trainer bzw. das Trainerteam.

Klickt euch wieder rein und schickt uns vorab eure Fragen: einfach das kleine Formular ausfüllen, auf Facebook eine Direktnachricht an TVPro-online oder eine Mail an coach@tvpro-online.de – that`s it.

Unter alle Fragestellern verlosen wir ein Scouting bei Steph im Wert von 500 EURO!


 

Und zu guter letzt - unser Livevideo zum "Nachhören" - viel Spaß!

 

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