Boris Becker und das Glücksspiel: War der Tennis-Star ein Zocker?

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Bekannt für seinen großen Ehrgeiz ist es wenig verwunderlich, dass sich der ehemalige professionelle Tennisspieler und Wimbledon-Sieger Boris Becker auch nach der Beendigung seiner aktiven Sportlerkarriere neue Herausforderungen suchte. Weltweit wächst der Hype um Glücksspiele wie Poker und auch der deutsche Tennis-Champion hat seine Liebe zum Glücksspiel entdeckt. Boris zeigte sich wahrlich im Pokerfieber.

Gezockt wird mittlerweile nicht mehr nur in herkömmlichen Spielhallen und Casinos. Vielmehr übernimmt das Internet mit seinem riesigen Angebot zunehmend eine Vormachtstellung innerhalb der Glücksspielbranche. Viele der Glücksspielanbieter locken Kunden mit lukrativen Boni, 50 Freispiele ohne Einzahlung sind dabei keine Seltenheit. Rund um die Uhr kann online das eigene Glück auf die Probe gestellt werden.

Von einer Leidenschaft zur Nächsten: Boris Becker und das Glücksspiel

Neben den Werbepartnerschaften mit Glücksspiel- und Wettunternehmen verdiente sich „Bobbele“ sein Geld zuletzt als TV-Experte für den Fernsehsender Eurosport. In den medialen Schlagzeilen über die weltbekannte Tennis-Legende Boris Becker fanden sich vorwiegend Artikel über seine Luxus-Urlaube, seine Frau Lilly oder auch seine private Schuldenkrise.

Doch auch seine neue Liebe zum Glücksspiel war ein präsentes Thema. Der ehemalige Tennisprofi nahm an Poker-Turnieren in aller Welt teil. Außerdem warb er mit seinem Gesicht für verschiedene Glücksspielanbieter und frönte dabei freudestrahlend seiner neuen Leidenschaft: Zocken. Ähnlich wie auf den Tenniscourts der Welt bewies Becker in den vergangenen Jahren auch am Pokertisch, welch harter Gegner er ist. Nicht selten konnte der Deutsche ein durchaus respektables Preisgeld einsacken.

Doch für Boris Becker stand beim Zocken, insbesondere bei seinem Lieblingsspiel Poker, nicht das Preisgeld im Vordergrund. Vielmehr hält er es für eine falsche Taktik, von Beginn an ausschließlich aufs zu gewinnende Preisgeld zu schauen. Für ihn sei das Pokern eine gelungene Möglichkeit, vom Alltag abzuschalten und alle Sorgen zu vergessen, so war seine Aussage vor einiger Zeit zu diesem Thema.

Sorgen hat er anscheinend eine Menge. Laut eines Londoner Finanzdienstleisters betragen die Schulden, die der insolvente Becker bei seinen Gläubigern besitzt, mittlerweile über 50 Millionen britische Pfund. Doch so wirklich einschränken wollte sich der prominente ehemalige Tennisspieler lange nicht. Immer wieder tauchten Berichte über sein exzessives Luxusleben auf und vermittelten ein komplett konträres Bild seiner Lebenssituation.

Weder sah man den Wimbledon-Sieger niedergeschlagen noch mit dunklen Augenringen. Mehr noch, oftmals saß er mit einem breiten Grinsen an den Pokertischen in aller Welt.

Auch beim Glücksspiel war Becker getrieben durch seinen unbändigen Ehrgeiz. Gefühlsexplosionen wie bei einem Royal Flush, das bestmögliche Blatt im Poker, reizten den 54-jährigen. Ebenso erkannte und liebte er die vielen Parallelen zwischen seinen beiden größten Leidenschaften: Wie im Tennis ist auch das Pokerspielen eine Mann-gegen-Mann-Situation, in der es viel um Geduld geht.

Poker sei wie Tennis ein Strategiespiel, in dem das Ass eine bedeutende Rolle einnimmt, sagte er dazu.

Die Person Boris Becker: Die Hintergründe zum Engagement beim Glücksspiel

Geboren in Leimen bei Heidelberg im Jahr 1967 begann für Boris Becker bereits früh der Weg ins internationale Rampenlicht. Bereits im Alter von 17 Jahren gewann Becker als jüngster Spieler aller Zeiten das prestigeträchtige Wimbledon Tennisturnier. Nach dem Ende seiner aktiven Sportlerkarriere kann „Bobbele“ auf insgesamt 64 hoch dotierte Turniergewinne zurückblicken. Darunter unter anderem sechs Grand-Slams, drei Wimbledon-Turniere sowie eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen im Herren-Doppel.

Nach Beendigung seiner professionellen Tenniskarriere begann Becker bereits im Jahr 2008 damit, bei internationalen Pokerturnieren an den Start zu gehen. Immer wieder ging er dafür Partnerschaften mit großen Glücksspielanbietern ein und wurde zeitweise sogar Markenbotschafter.

Die Branche gilt bei der Einschätzung nach den Fertigkeiten der deutschen Tennis-Legende am Pokertisch allerdings als gespalten. Laut Quellen soll Becker im Laufe seiner Glücksspielkarriere inzwischen über 110.000 US-Dollar gewonnen haben. Unter anderem nahm er am High-Roller-Turnier der World Series of Poker Europe teil. Außerdem saß er am Pokertisch des legendären „Kings Casino“ in Rozvadov in der Tschechischen Republik. Dort gewann der Sieger der drei Tage dauernden Turniers stolze vier Millionen Euro.

In Berlin beim EPT-Turnier belegte der einstige Tennisprofi den 49. Platz von mehr als 900 Teilnehmern und konnte so eine Gewinnsumme von 15.000 EUR feiern. Überboten wurde dieser Erfolg von ihm selbst ausschließlich beim Weltserienturnier in Las Vegas im Jahr 2009, wo er am Ende Rang 40 belegte und damit umgerechnet rund 31.000 EUR mit nach Hause nehmen konnte.

Allerdings sind sich viele in der Branche einig: Die von Becker gewonnenen Preisgelder landeten höchstwahrscheinlich nicht bei ihm auf dem Konto. Vielmehr ging der Großteil direkt auf das Konto der vom Insolvenzverwalter beauftragten Kanzlei.

Der Rest des Geldes wird wohl bei seinen Sponsoren gelandet sein, die seine Startgebühren für die zahlreichen Turniere übernahmen. Dementsprechend wurde Beckers Privatkonto wenig von den Erfolgen an den Pokertischen beeinflusst.

Das Leben eines Spielers

Trotzdem ist das Pokerface von Boris Becker mittlerweile beinahe so berühmt und berüchtigt wie sein Becker-Hecht. So saß er oft und gerne am Pokertisch und verzog dabei keine Miene. Wie früher auf dem Court zeigte sich Becker beim Glücksspiel als Vollblutstratege. Einer der erfolgreichsten Tennisspieler aller Zeiten bestach auch dort noch durch seinen großen Ehrgeiz und sein Durchhaltevermögen. Der vierfache Vater ist zwar kein Profi, doch auch in den Spielhallen und Casinos der Welt kam sein weltbekanntes kämpferisches Ich zum Vorschein.

Ein Charakterzug, der ihn schon in der Vergangenheit zu großen Triumphen führen konnte. Selber bezeichnete sich Becker zwar als Amateur, doch scheute der 54-Jährige trotzdem nicht den Vergleich mit professionellen Spielern.

So schien es dem in Leimen geborenen Becker zu helfen, die Negativschlagzeilen um seine Person für einige Stunden ausblenden zu können.

Das vorläufige Ende der Poker-Karriere von Boris Becker

Er war gewillt, für sein Glück im Casino zu arbeiten. Durch Trainingseinheiten mit großen Stars der Pokerszene wollte Boris Becker an seinen Fähigkeiten feilen, um bei Turnieren in der Zukunft noch erfolgreicher zu werden. Dank seiner Sponsoren war es in der Vergangenheit sogar oft möglich im Netz gegen den prominenten Tennis-Champion anzutreten.

Doch mit dem Glücksspiel war es für Boris von einem Tag auf den anderen vorbei. Zuletzt machte der ehemalige Tennisheld Schlagzeilen mit seiner Verhaftung wegen Insolvenzverschleppung: Zweieinhalb Jahre sitzt er nun hinter Gittern statt an einem Pokertisch. Es bleibt abzuwarten, ob er seine Zocker-Karriere nach seiner Freilassung fortsetzen wird.

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